30. 10. 2008
Der Lehrstuhl Betriebssysteme und Verteilte Systeme veranstaltet im Wintersemester 08/09 Zusammen mit dem Lehrstuhl für Technische Informatik die Lehrveranstaltung "Assisted Living Labor".
Bei diesem Projekt wird durch den Lehrstuhl für Betriebssysteme und Verteilte Systeme die prototypische Entwicklung einer Anwendung angestrebt, welche dementen Menschen bei der Orientierung innerhalb von Gebäuden unterstützt. In diesem Seminar werden in Kooperation mit dem Altenheim Florencehort des LAFIM von den Gruppen Teile einer Anwendung entwickelt, durch die demente Menschen innerhalb von Gebäuden bei alltäglichen Aufgaben unterstützt werden. Nach einer erfolgten Bestimmung ihres Aufenthaltsortes können Context-abhängig Informationen wie Termine wiedergegeben werden. Diese Termine werden über ein Webfrontend auf einem zentralen Server erstellt und dann über die lokalen WLAN Knoten an die einzelnen Geräte ausgeliefert. Ferner können über verschiedene Kommunikationskanäle Patienten untereinander und mit Pflegern sprechen und so im Notfall direkt miteinander interagieren. Desweiteren warnt ein sogenanntes Frühwarnsystem Pfleger falls ein Patient das Gelände verläßt.
Ziel der Anwendungsszenarien ist die Analyse und der Einsatz von Peer to Peer (P2P) Technologien in der drahtlosen Netzwerkkommunikation.
Anwendungsszenario 1 - Memo Funktionen: Bewohner werden an aktuelle Termine erinnert. Dies erfolgt abhängig vom aktuellen Kontext des Bewohners, also z. B. nur im Falle, daß sich dieser noch nicht am Ort des Termins befindet.
Anwendungsszenario 2 - Frühwarnsystem: Bewohner werden lokalisiert. Sofern erwünscht wird eine Warnung an die Pfleger gesendet, falls ein Bewohner den sicheren Bereich (z. B. das Außengelände) verläßt. Der Pfleger kann dann den Patienten kontaktieren und mit ihm reden.
Projektgruppe 1 (WLAN Infrastruktur - Anwendungsszenario 1 - 2): Die Architektur des LAFIM Gebäudes und Außngeländes wird analysiert und ein Plan für eine zweckmäßge Positionierung von WLAN Stationen entworfen. Dieser Plan wird durch Meßungen vor Ort verifiziert. Daraufhin werden die WLAN Router für den Einsatz vorbereitet und vor Ort installiert. Durch erneute Meßungen wird die Korrektheit der Installation bewiesen. Um mögliche Störungen im Altenheim möglichst gering zu halten, muß die Durchführung in enger Absprache bzw. Zusammenarbeit mit dem Personal erfolgen. Gruppengröße: 2 Teilnehmer
Projektgruppe 2 (Webinterface, - Anwendungsszenario 1-2): Entwurf und Implementierung eines Webportals zur Erstellung von Terminen und der Darstellung von Positionsdaten der Bewohner. Des Weiteren sollen Warnungen über das Entschwinden von Bewohnern aus dem vertrauten Außngelände erzeugt und ausgegeben werden. Zudem soll das Pflegepersonal über das Handy informiert werden. Weiterführende Aufgabe der Projektgruppe ist ebenfalls das Aufsetzen der entsprechenden Serverumgebung (Linux). Gruppengröße: 2 Teilnehmer
Projektgruppe 3 (Kernanwendungsentwicklung - Anwendungsszenario 1-2): Entwicklung der Grundanwendung für die mobilen Geräte. Dabei muß die Nutzungßchnittstellen an die Zielgruppe angepaßt werden. Ferner wird die Zuarbeit der anderen Gruppen integriert. Gruppengröße: 1 Teilnehmer
Projektgruppe 4 (Mobile Mobile VoIP, Anwendungsszenario 2) : Aus unserem Alltag ist eine mobile, sprach-basierte Kommunikation nicht mehr weg zu denken. Die Verfügbarkeit von zentralisierten Mobilfunknetzen ist in manchen Regionen unserer Welt jedoch nicht flächendeckend gegeben oder mit Gebühren verbunden. Ziel dieser Aufgabe ist es daher, die direkte und dabei dezentrale Sprachkommunikation zwischen mehreren mobilen Geräten herzustellen. Als Resultat soll eine VoIP Kommunikation mit SIP als Signalisierungsprotokoll direkt zwischen verschiedenen Teilnehmern unter Verwendung mobiler Geräte ermöglicht werden. Eine Erweiterung der bisher verwendeten grafischen Nutzerschnittstellen ist obligatorisch. Gruppengröße: 2 Teilnehmer
Projektgruppe 5 (Mobile Mobile Termine, Chat - Anwendungsszenario 1) : Demente Menschen können sich sehr schlecht Termine merken. Zur Unterstützung soll an diese Termine automatisch und zeitnah (u.a. mittels Text to speech) erinnert werden. Daher soll mit dieser Aufgabe der direkte Datenaustausch zwischen mehreren mobilen Endgeräte ermöglicht werden. Als Resultat soll eine Weiterleitung von Terminen und Textnachrichten zwischen verschiedenen Teilnehmern unter Verwendung mobiler Geräte ermöglicht werden. Die Termine werden dabei in Form von auf Topic Map basierten Ontologien (z.B. auf Basis von Shark) strukturiert. Eine Erweiterung des bisher verwendeten UI ist obligatorisch. Gruppengröße: 2-3 Teilnehmer
Projektgruppe 6 (Bilddatenverarbeitung) : Für das automatische Auffinden von verletzten, auf dem Boden liegenden Personen soll eine Methodik entwickelt werden, welche es erlaubt diese schnell zu erkennen. Dafür soll im ersten Schritt mittels einer Kamera und eines PC die Auswertung und Verarbeitung der Bilder durchgeführt werden, z. B. mit Hilfe einer Bildverarbeitungbibliothek. Dafür müßen u. a. eine geeignet Kamera (vorzugsweise Fischauge), sowie geeignete Algorithmen ausgewählt werden. Im Anschlußdaran, soll das entwickelte System in HW und SW Partitioniert werden, um später einfach auf einen FPGA portiert zu werden. Ggf. kann auch die Implementierung auf einem FPGA durchgeführt werden. Gruppengröße: 2-3 Teilnehmer
Projektgruppe 7 (Gebäudeatomatisierung mit EIB) Für das am Institut für Informatik enstehende Smart-Home (ein intelligentes Haus) sollen Algorithmen implementiert werden, die eine sinnvolle Steuerung der am EIB (Europäischer Installationsbus) angeschloßenen Komponenten, wie Beleuchtung, Fenster oder Jalousien erlauben. Dabei soll im speziellen ein Konzept entwickelt werden, um die Raumhelligkeit durch Lampen und Jalousien zu steuern. Dazu soll das am Institut vorhandene EIB-Demokit verwendet werden. Weiterhin soll ein (theoretisches) Konzept entwickelt werden, welches die automatische Steuerung der elektronischen Fenster erlaubt. Gruppengröße: 1-2 Teilnehmer
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© by Prof. Dr. Bettina Schnor, Klemens Kittan