Christoph Kreitz
Das Thema der heutigen Predigt lautet Keine Zweifel an der Liebe Gottes.
Wir haben gerade den Psalm 90 gelesen, der von dem so deutlich spürbaren Zorn Gottes über die Sünden Israels spricht, und der Angst, die daraus erwächst. Angesichts der Situation kommen Zweifel an der Liebe Gottes auf. Darum finden wir immer wieder die Bitte um die Gnade Gottes, und die Zusicherung seiner Liebe, und den Wunsch bei ihm Zuflucht und Frieden zu finden.
Mit der Auferstehung Jesu Christi hat Gott uns ein für alle mal eine positive Antwort auf diese Bitte gegeben Aber auch heute noch kommen wir oft in eine ähnliche Situation. Wenn wir merken, daß wir wieder einmal absolut nicht wie Christen gehandelt haben, wenn wir in Sünde gefallen sind und die Konsequenzen spüren, dann werden bei so manchen Zweifel wach: ``Liebt Gott mich wirklich? Kann ich seiner Gnade, seines Friedens wirklich sicher sein?'' Manche beginnen sogar, ihre eigene Erlösung anzuzweifeln: ``Wenn ich so handeln konnte ... bin ich dann eigentlich wirklich ein Christ? Bin ich tatsächlich wiedergeboren? Bin ich nun erlöst oder bin ich es nicht? ... Wenn ich heute sterben würde - habe ich das ewige Leben oder muß ich zur Hölle gehen?''.
Solche Zweifel sind an sich nichts Schlechtes. Denn sie werfen Fragen auf, die unbedingt geklärt werden müssen. Für unser geistliches Leben spielen sie damit dieselbe Rolle wie Schmerzen für unseren Körper: sie sind nicht angenehm, aber notwendige Alarmzeichen, daß etwas nicht in Ordnung ist. Die Fähigkeit, zu zweifeln, Schmerzen zu empfinden, ist geradezu lebenswichtig, um Zustände zu entdecken, die uns schaden oder gefährden. Meist sorgen sie dafür, daß wir auf die Suche nach den Ursachen gehen, und sind damit Auslöser für eine wichtige Änderung in unserem Leben.
Aber, wenn wir uns resignierend der Ungewißheit hingeben statt nach einer Lösung der Fragen zu suchen, wenn wir uns von den Zweifeln quälen lassen, dann rauben diese uns die Freude und den Frieden, den Gott uns zugesagt hat, und machen uns als Christen unwirksam. Dann macht es uns unsere eigene Unsicherheit fast unmöglich, ohne Hemmungen die großartige Botschaft weiterzusagen, daß Jesus Christus unser Herr und Erlöser ist.
Deshalb ist es wichtig, ja lebensnotwendig, daß jeder, der sich Christ nennt, sich auch Gewißheit darüber verschafft.
Aber kann ich Gewißheit haben? Gewißheit darüber, daß ich erlöst, mit Gott versöhnt bin? Gewißheit, daß ich ewiges Leben habe und nicht zu denen gehöre, zu denen Jesus einmal sagen wird ``Geht weg von mir, Ihr Verfluchten, in das ewige Feuer, das bereitet ist dem Teufel und seinen Engeln''?
Die Antwort auf diese Frage lautet: ``Ja .. ich kann Gewißheit haben, weil Gott will, daß ich weiß, wo ich stehe''. Und diese Antwort finden wir vor allem im 1.Johannesbrief, der unser Text für heute sein soll. (Unser Schwerpunkt liegt auf Kapitel 2 Vers 3-6; Kapitel 4, Verse 7-8 und 20; und Kapitel 5 Vers 10-13. Auf die einzelnen Verse komme ich noch in der Predigt zurück).
In den Johannesbriefen begegnet uns Gott in einer sehr deutlichen und leicht zu verstehenden Sprache. Keine Aussage wird durch einen Kompromiß oder Worte der Einschränkung abgemildert. Nein, die Realität wird so beschrieben wie sie ist. Manches wirkt dadurch unglaublich hart, besonders wenn man daran denkt, daß Johannes der Apostel der Liebe ist. Aber gerade aus Liebe heraus kann Johannes in dieser Weise schreiben, denn sein oberstes Ziel ist nicht, daß jeder ein gutes Gewissen hat, sondern, DASS JEDER KLARHEIT BEKOMMEN KANN, WO ER IN GOTTES AUGEN STEHT. Und wenn wir diesen ersten Brief überfliegen, dann sehen wir, daß er immer wieder das Wort Wissen verwendet. Er sagt uns ``Ihr sollt wissen, Ihr müsst wissen, wir wissen''. In Kapitel 5 Vers 13 schreibt er ``Dies habe ich Euch geschrieben, damit Ihr WISST, daß Ihr das ewige Leben habt, die Ihr glaubt an den Namen des Sohnes Gottes.'' Ähnlich heißt es auch im Evangelium des Johannes ``Dies ist geschrieben .. damit Ihr glaubt und das ewige Leben habt''tex2html_deferred
Gott will mit diesem Brief also jedem gläubigen Christen Gewißheit über seine Errettung geben, ihm klar machen ``Ja, Du bist ein Kind Gottes, ein Jünger Jesu, und Du gehörst zu mir!''. Und genauso will er denen, die nicht zu ihm gehören, dies unmißverständlich klar machen, UM SIE ZUR UMKEHR AUFZURUFEN. Und damit wir Klarheit bekommen können, gibt er uns Kriterien an die Hand, mit denen wir Zweifel und Ungewißheiten klären können.
Drei Maßstäbe, an denen sich jeder prüfen kann, will ich hier ansprechen: die Gebote Gottes, Gemeinschaft mit anderen Christen und eine feste persönliche Beziehung zu Jesus Christus als Herrn
Der erste Maßstab: ``Hältst Du die Gebote Gottes?''
Das ist von absolut entscheidender Bedeutung, denn in Kapitel 2, Verse 3 und 4 schreibt uns Johannes:
Und daran merken wir, daß wir ihn kennen, wenn wir seine Gebote halten. Wer sagt, ich kenne ihn, und hält seine Gebote nicht, der ist ein Lügner und die Wahrheit ist nicht in ihm.
Uh! ... starke Worte. ``... der ist ein Lügner'', sagt Johannes. Möchtest Du so genannt werden?
Aber, wenn Du sagst, daß Du Jesus Christus kennst, und seine Gebote nicht hältst, dann sagt die Bibel zu Dir: ``Du bist ein Lügner - Du gehörst nicht zu Jesus Christus''. Ja es heißt sogar ``UND DIE WAHRHEIT IST NICHT IN DIR''. Wie kann Johannes nur so etwas sagen?
Nun, er will erreichen, daß Du mit Sicherheit sagen kannst, ob Du Jesus Christus kennst. Und Du siehst es daran, ob Du tust, was er Dir sagt. Jesus selbst hat gesagt: ``Wenn Ihr mich liebt, dann werdet Ihr meine Gebote halten.''
Bevor es hier zu Mißverständnissen kommt: Mit Perfektion hat diese Aussage nichts zu tun - ist das klar? Kein Mensch wird je in seinem Leben perfekt sein. Auf dieser Welt gibt es einfach keine Perfektion.
Aber - durch die Beziehung zu Jesus Christus wirst Du in Gottes Augen perfekt. Und weil das so ist, kannst Du, wenn Du neues Leben hast, erkennen, daß Du glücklicher wirst, ja daß Du auch wesentlich besser dran bist, wenn Du einfach tust, was Gott Dir sagt. Denn seine Gebote dienen auch Deinem Besten. Und wenn Du sie hältst, dann findest Du selbst inmitten von großen Schwierigkeiten den Freiden Gottes, der alles Verstehen übersteigt.
Vers 5 und 6:
Wer aber sein Wort hält, in dem ist wahrlich die Liebe Gottes vollkommen. Daran erkennen wir, daß wir in ihm sind. Wer sagt, daß er in ihm bleibt, der soll auch leben, wie er gelebt hat.
``..der soll auch leben, wie Jesus gelebt hat''. Was uns Johannes hier sagt, ist weder schwer zu verstehen noch etwas Unmögliches: Wenn ich in Jesus bin und er in mir, dann WERDE ich mit ihm gehen, WERDE ich leben, wie er gelebt hat. Punkt.
In Christus zu bleiben und gleichzeitig andere Wege zu gehen, ist schlichtwegs unmöglich. Es geht nicht.
Wieso?
Jeder Mensch hat unweigerlich die Merkmale der Familie, in der er aufgewachsen ist. Kinder handeln ähnlich wie ihre Eltern, auch wenn sie es manchmal nicht wahrhaben wollen. Und genauso ist es mit Gott. Wenn Du sein Kind bist, wenn Du von Gott wiedergeboren bist, dann trägst Du seine Merkmale. Wenn er in Dir ist, dann wirst du leben und handeln wie er und wünschen, ihm zu gefallen.
Daran sehen wir auch, daß es beim Halten der Gebote gar nicht um Gesetzlichkeit, um seelenlosen Buchstabengehorsam geht. Jesus selbst lebte ja auch nicht wie ein Pharisäer, sondern als der Sohn, dessen Freude es war, aus Liebe zum Vater dessen Gebote zu halten. Und der Schlüssel liegt in dem Verständnis des Wortes ``halten''.
Ein früherer Pastor von mir hat einmal herausgestellt, daß das Wort, das hier im griechischen Original steht, ein Begriff aus der Seefahrt ist. Es hat zu tun mit ``den Kurs halten''. Damals geschah das, indem man einem bestimmten Stern folgte. Was immer auch geschah, der Stern gab die Richtung an. Und wenn das Schiff vom Kurs abkam, war es das wichtigste, diesen Stern zu suchen und ihm zu folgen - ansonsten wäre das Schiff unweigerlich verloren gegangen.
Genau das soll uns auch gesagt werden. Unser Stern ist Jesus Christus und darauf muß ich schauen, wenn ich meinen Kurs bestimme, ständig und ausdauernd. Nur auf dem Kurs, den er mir vorgibt, kann ich ans Ziel kommen, und auf diesem Kurs muß ich mein Leben führen - sonst gehe ich verloren. Deshalb muß es mich einfach betrüben, wenn ich sündige, wenn ich von seinem Kurs abkomme, und mein oberstes Ziel wird es sein, ihn zu suchen, und auf seinen Kurs zu gehen.
Wer aber sieht, daß er gesündigt hat, und ich spreche hier über konkrete Sünde - nicht über ein globales Schuldgefühl, und ist nicht einmal traurig darüber, der sollte jetzt hellhörig werden, denn das ist ein deutliches Zeichen dafür, daß der heilige Geist nicht in ihm ist.
Wie war das mit Petrus zur Zeit der Kreuzigung?
Er gehörte auch damals schon zu Jesus, das steht außer Frage, aber er war ein schwacher Mensch. ``Und wenn ich mit Dir sterben müßte, ich will Dich nicht verleugnen'' hatte er zu Jesus gesagt. Aber genau am Kreuz hat er den Herrn im Stich gelassen, so wie Jesus selbst es ihm prophezeit hatte: ``ehe der Hahn dreimal kräht, wirst Du mich dreimal verleugnen''. Aber, als ihn der Hahn an Jesu Worte erinnerte, da ``ging Petrus hinaus und weinte bitterlich'' - BITTERLICH - sein Herz war gebrochen, weil er Jesus verraten hatte.
Siehst Du? Wenn es in Deinem Herzen keine Trauer gibt, wenn Du Gottes durch Sünde wehtust, dann kannst Du tatsächlich in Frage stellen, ob Du zu Jesus gehörst oder nicht. Denn wenn Du ein echter, wiedergeborener Christ bist, wirst Du darunter leiden, wenn Du Sünde entdeckst, wirst Du Gott um Vergebung bitten und Wege suchen, das soweit es geht wieder in Ordnung zu bringen.
Das ist, was es heißt, die Gebote Gottes zu halten.
Nun der zweite Maßstab: Gemeinschaft mit anderen Christen
Johannes schreibt dazu in Kapitel 3, Vers 14:
Wir WISSEN, daß wir aus dem Tod in das Leben gekommen sind; denn wir lieben die Brüder. Wer nicht liebt, der bleibt im Tod
Wir haben also Leben, weil wir die Brüder lieben. Die Liebe zu den Brüdern, also zur Kirche Jesu Christi, ist ein Zeichen, an dem wir erkennen können, ob wir das Leben haben. Liebe ist eines der Wesensmerkmale des Lebens. Denn wenn wir zu Jesus Christus gehören, dann wissen wir, daß er uns liebt. Daß ist das großartigste überhaupt, was es in unserem Leben gibt. Und weil Gott unsere Geschwister, die Kirche Jesu Christi, liebt, werden wir sie auch lieben.
Diese Liebe bringt mit sich eine neue Art des Denkens, eine andere Art zu leben, denn wir werden gerne mit der Familie Gottes zusammen sein, gerne dort sein, wo andere Christen sind, und mit ihnen teilen wir alles: Freude und Leid, Ängste und Nöte. Wir setzen, wie Johannes schreibt, unsere Seele für unsere Brüder und Schwestern ein.
Es gibt viele Christen, die hierzu sagen: ``Ja, mit Gott lebe ich, aber muß ich das mit anderen zusammen tun. Kann ich denn nicht für mich alleine Christ sein?'' Schauen wir einmal, was die Bibel dazu sagt. In Kapite 4 Vers 20 heißt es:
Wenn jemand spricht: ich liebe Gott, und haßt seinen Bruder, der ist ein Lügner.
Solchen Leuten sagt die Bibel tatsächlich ``Du machst Dir etwas vor'', ja sogar ``Du bist ein Lügner''.
``Moment mal'', wird jetzt so mancher sagen, ``ich hasse die Brüder doch gar nicht - ich will nur nichts mit ihnen zu tun haben. Ich kann mit ihnen nun einmal nichts anfangen''. Aber, das muß man sich klarmachen, das Wort ``Hassen'' hat hier und an vielen anderen Stellen der Bibel einen wesentlich weiteren Sinn, als wir heute darunter verstehen. Auch Lieblosigkeit, Gleichgültigkeit, Desinteresse, Kühle, Abneigung und Abwehr fallen darunter, selbst wenn nach außen hin die Freundlichkeit gewahrt ist. Im Verhältnis zum Bruder gibt es keine Neutralität, denn Neutralität wäre bereits ein Verweigern der Liebe und in diesem Sinne bereits dasselbe wie Haß.
Johannes gibt uns die Erklärung in den nachfolgenden Versen. Lesen wir weiter bis Kapitel 5 Vers 1:
Denn wer seinen Bruder nicht liebt, den er sieht, wie kann er Gott lieben, den er nicht sieht? Und dies Gebot haben wir von ihm, daß wer Gott liebt, auch seinen Bruder liebe.
Wer glaubt, daß Jesus der Christus ist, der ist von Gott geboren; und wer den liebt, der ihn geboren hat, der liebt auch den, der von ihm geboren ist.
Gott sagt: ``Ihr könnt mich nicht lieben und anbeten ohne auch gleichzeitig Eure Geschwister zu lieben''. Das geht einfach nicht, denn es ist ein Teil dessen, was wir in Gott sind. Weil er uns liebt, lieben wir einander und wollen mit seinem Volk zusammen sein.
Es gibt noch einen Einwand: ``Aber es läuft doch so vieles falsch in den Kirchen, und mich haben schon so viele Christen verletzt''. Ist das wirklich ein Grund? Zugegeben, auch in unseren Freikirchen gibt es genug Grund zum Klagen. Ja, auch die Mitglieder der Kirche Gottes haben immer noch Fehler, sie verletzen und sind verletzbar.
Aber, wenn Du nach einer perfekten Kirche suchst - Du wirst sie nicht finden.nd selbst wenn Du eine finden könntest, so würde sie aufhören, perfekt zu sein, in dem Moment wo Du dazukommst.
Und siehe einmal wie Gott selbst über die Mitglieder seiner Kirche spricht: er nennt sie ``Heilige''. Ja, wenn Du zu Jesus Christus gehörst, dann bist Du für Gott heilig Mag sein, daß Du dich nicht so verhältst, wie Du Dir einen Heiligen vorstellst, aber Du bist trotzdem einer, wenn Du zu Gott gehörst. Und wenn Gott Dich trotzt Deiner Fehler angenommen hat, kannst Du nicht auch die anderen lieben, die Gott liebt?
Geliebte, laßt uns einander lieben, denn die Liebe ist von Gott, und wer liebt, der ist von Gott geboren und kennt Gott. Wer nicht liebt, der kennt Gott nicht, denn Gott ist die Liebe.
schreibt Johannes in Kapitel 4 Verse 7-8. Wirklich lieben kannst Du nur, wenn Du wiedergeboren bist, wenn Dein Wesen von Gott umgewandelt wurde. Aber dann kennst Du Gott und liebst seine Kinder. Aber wenn Du sagst ``Ich liebe den Herrn Jesus Christus'' und liebst seine Kirche nicht, dann stimmt etwas nicht.
Das heißt nicht, daß Du Dich in jeder Gemeinde zu Hause fühlen mußt. Aber es ist Deine Pflicht, solange zu suchen, bis Du die Gemeinde gefunden hast, in der Gott Dich haben will. Und da hast Du Dich einzubringen WEIL DU JESUS LIEBST
Der dritte Test: die persönliche Beziehung zu Jesus Christus als Herrn. Schlagen wir auf das 5. Kapitel, die Verse 10-13.
Wer an den Sohn Gottes glaubt, der hat das Zeugnis in sich. Wer Gott nicht glaubt, der macht ihn zum Lügner, denn er glaubt nicht dem Zeugnis, das Gott von seinem Sohn gegeben hat. Und dies ist das Zeugnis, daß uns Gott das ewige Leben gegeben hat, und dieses Leben ist in seinem Sohn. Wer den Sohn hat, der hat das Leben; wer den Sohn nicht hat, der hat das Leben nicht. Dies habe ich Euch geschrieben, damit Ihr wißt, daß Ihr das ewige Leben habt, die Ihr glaubt an den Namen des Sohnes Gottes.
Wer an den Sohn Gottes glaubt, der hat das ewige Leben. Gott selbst sagt das, gibt Zeugnis davon. Aber was heißt glauben?
Die Aussage ``Wer den Sohn hat, der hat das Leben; wer den Sohn nicht hat, der hat das Leben nicht.'' macht klar, daß es hier um mehr geht als ein reines Fürwahrhalten biblischer Tatsachen. Glauben, auch im deutschen Wortstamm hat etwas mit ge-loben, sich verloben, eben einer lebendigen Verbundenheit zwischen zwei Personen zu tun.
Wer sich verlobt, heute kommt das eher dem heiraten gleich, der hat die andere Person, auch wenn diese nachwievor eine eigenständige Persönlichkeit bleibt. Und wie lautet das Versprechen, das Gelöbnis, was die zwei einander geben? ``Ich werde mit Dir für den Rest meines Lebens zusammenbleiben, Dir vertrauen, mich Dir anvertrauen, mich mit Dir abfinden - Du bist der wichtigste Mensch in meinem Leben. Mein Leben ist an Deines gebunden. Wir sind ab jetzt eins und gehören zusammen.''
Und, wenn Du ein Christ bist, gibst Du genau so ein Versprechen an Jesus Christus. Du versprichst, daß Jesus Christus von nun an für immer Dein Herr und Erlöser ist. Du hast eine bewußte klare Entscheidung getroffen, ihn in Dein Leben hineinzulassen und von nun an zu sagen ``Jesus ist Herr - er ist Herr meines Lebens''. Er steht an erster Stelle, und die Beziehung zu ihm ist Dir wichtiger als alles andere. Dein Leben ist von ihm nicht mehr zu trennen.
Das ist entscheidend. Es geht nicht darum, ob Du Dich mit Jesus und der Bibel gedanklich beschäftigst und zur Kirche gehst. Nein, es kommt darauf an ob DU IHN HAST. Darin steckt das Leben. Das andere sind die Merkmale davon.
Alle drei Maßstäbe - Gottes Gebote, Gemeinschaft mit anderen Christen und feste persönliche Beziehung zu Jesus Christus haben übrigens eins gemeinsam. Sie beziehen sich vor allem auch auf die Gegenwart. Ein Christ hält seine Gebote, er folgt Jesus. Er ist ihm nicht nur gefolgt sondern er folgt ihm heute noch.
Wenn jemand sagt ``Oh, Du brauchst Dich um mich nicht zu bemühen, ich bin vor langer Zeit schon erlöst worden'' - wunderbar! Aber gibt es heute noch ein Indiz dafür? ``Zeige mir Deinen Glauben durch das, was Du jetzt tust!'' heißt es im Jakobusbrief Wie ist heute Dein Leben für Jesus? Was ist mit Deinem Gemeindeleben, Deiner persönlichen Beziehung zu Jesus heute?
Die Gegenwart ist wichtig, darüber wird hier geredet. ``Hältst Du die Gebote heute?'' - nicht ``hast Du sie vor 10 Jahren gehalten''. Die Frage lautet ``Wie sieht es jetzt aus?''. Lebst Du heute in einer festen Beziehung zu Jesus? Lebt er heute in Deinem Herzen, lebst Du Dein Leben heute mit ihm, sprichst Du mit ihm, verhältst Du dich heute wie er, vertraust Du ihm heute, ist er jetzt Dein Herr?
Stellt Dir vor, ein Christ hätte beschlossen, einmal eine Zeit lang nur für sich leben zu wollen, und würde beten ``Herr Jesus, ich danke Dir für meine Erlösung, ich danke Dir, daß Du mich liebst, aber jetzt will ich mal ein wenig Vergnügen haben. Ich werde ein paar Deiner Gebote brechen und Deine Kirche interessiert mich nicht. Laß sie ohne mich laufen - denn genau das werde ich jetzt tun. Laß mich einfach ein paar Tage so leben, wie es mir gefällt, und dann sehen wir weiter.''
Wärest Du gerne der Mensch, der sagt `Oh ja, ich wurde erlöst, als ich jung war, aber ich gehöre nicht zur Kirche, ich lebe nicht für Jesus sodern tue, was mir gefällt''? Würdest Du gerne am Tag des Gerichtes dem Urteil entgegensehen, das diese Person sich ausgesucht hat? Also ich nicht, denn ich glaube er würde hören: ``Weiche von mir, Du Übeltäter, ICH HABE DICH NIE GEKANNT''
Ja, Jesus selbst hat gesagt, daß es am Tag des Gerichtes viele geben wird, die fragen ``haben wir nicht dies und jenes für Dich getan?'' und denen er antworten wird ``ICH HABE EUCH NIE GEKANNT''
Es ist die Gegenwart, um die es hier geht, die persönliche, andauernde Beziehung zwischen Dir und Jesus Christus.
Ich habe dies nicht gesagt, um Dir Angst zu machen oder Dich in eine Unmenge von Zweifeln zu stürzen, sondern, wie schon Johannes es ausdrückt ``damit Du weißt, ob Du das ewige Leben hast''.
Wenn Du Zweifel daran hast, dann kannst Du sie klären - anhand der Tests, die wir eben besprochen haben. Du kannst Dich prüfen und Dir Gewißheit verschaffen, wo Du stehst. ``Hältst Du seine Gebote?'' - denk daran, ich habe nicht gefragt ``Bist ich perfekt?'' sondern ``Hältst Du die Gebote? Lebst Du für Jesus, so gut Du kannst? Liebst Du seine Kirche? Ist er Dein Begleiter - heute? Hast Du eine persönliche Beziehung zu ihm? Hast Du jemals ihm gegenüber das Versprechen abgegeben, das sagt `Jesus ist mein Herr'?''
Wenn Du dich ehrlich prüfst wird Gottes Geist Dir die Antwort geben - Gottes Wort hat dies versprochen
Wo stehst Du also heute?
Es gibt nur zwei Möglichkeiten - erlöst oder verloren.
Wenn Du siehst, daß Du Jesus wirklich hast, dann kannst Du dies mit Zuversicht weitergeben. Dann solltest Du Dich in die Gemeinde einbringen, mitarbeiten, und die stützen und aufbauen, die Deine Hilfe brauchen.
Was aber, wenn Du erkennen mußt, daß Dir etwas fehlt?
Wenn Du z.B. weißt, daß Du zu ihm gehörst, aber ihm nicht mehr nachfolgst und den Frieden und die Freude nicht hast, die eigentlich in Dir sein sollte? Dann sollte dies ein Auslöser sein, heute noch eine neue, lebendige Beziehung zu Jesus Christus als Herrn zu beginnen, ihm Dein Leben neu und ohne Vorbehalte anzuvertrauen, und ihm ab jetzt wieder zu folgen.
Wenn Du aber genau weißt, daß Du Dich niemals Jesus Christus als Deinem Herrn und Erlöser anvertraut hast, Dich nie verpflichtet hast, ihm zu folgen, dann bist Du auch nicht erlöst. Dann bist Du verloren und der einzige Weg da heraus ist, denjenigen anzurufen, der Dir helfen kann: ``Herr Jesus Christus, es ist mir klar, daß ich mein Leben selbst bestimmt habe und von Dir getrennt bin. Vergib mir meine Schuld. Danke, daß Du meine Sünden vergeben hast, weil Jesus für mich gestorben ist und mein Erlöser geworden ist. Herr Jesus, bitte übernehme Du die Herrschaft in meinem Leben und verändere mich so, wie Du mich haben willst''.
Wenn Du so etwas ehrlichen Herzens beten kannst, Dann wird Jesus in Dein Leben eintreten - das hat er versprochen. Und Du wirst Veränderungen in Deinem Leben erfahren, für Die Du nachher sehr dankbar sein wirst.