Thema des Workshops "Hochschule 2026"
26. September - 30. September 2016 in Klagenfurt, Österreich
im Rahmen der 46. GI Jahrestagung
Die wachsende Bedeutung der Mikro- und Makromobilität von Studierenden, Mitarbeitern und Geräten, allgegenwärtigem IT-Zugang, dynamischer Allokation von personalisierten Inhalten sowie flexibler Gestaltung und Organisation von Community- und individuellen Lern- und Arbeitsprozessen stellt moderne Bildungseinrichtungen bei ihrer stetigen Entwicklung vor technische, organisatorische und inhaltliche Herausforderungen. Der Workshop möchte diese thematisieren und zur Diskussion stellen:
- Aus technischer Sicht fordern die breite Verfügbarkeit mobiler Netzwerktechnologien, smarte und kontextbewusste Nutzerendgeräte sowie verteilte, oft nutzergenerierte Inhalte eine adäquate ITInfrastruktur. Diese muss in der Lage sein, flexibel, transparent und dynamisch verschiedene Geräte- und Anwendungsklassen mit unterschiedlichen Dienstportfolios zu vernetzen, um einen verlässlichen Informationsaustausch zwischen Individuen und Communitys sicher zu stellen. Die Auflösung der Grenzen der Institution Hochschule stellt erneut Fragen nach der digitalen Identität. In diesem Forschungs- und Entwicklungsgebiet gab und gibt es bereits vielfältige Ansätze, beispielsweise zur Einführung serviceorientierter Mechanismen und intelligenter Agenten. Ein Schwerpunkt des Workshops ist daher die Einführung adäquater technischer Infrastrukturen im Rahmen ganzheitlicher und systematischer Organisationskonzepte.
- Zudem sorgt die – durch Bologna geforderte – Mobilität der Studierenden und Mitarbeiter weltweit für diverse organisatorische Herausforderungen. Der hochschulübergreifende Austausch erworbener Studierendenleistungen, das Angebot von Schnittstellen für externe Bildungseinrichtungen, der effiziente Umgang mit persönlichen ePortfolios und die Entwicklung und Einführung flexibler Support-Strukturen sind nur einige Beispiele dafür, was ein modernes IT-basiertes Campus-Management neben der Bereitstellung und Verwaltung von mediengerechten Inhalten, insbesondere für mobile Szenarien leisten muss. Ähnliches gilt im Bereich Ressourcen-Management sowie zunehmend auch für das Management von Forschungsdaten. Innovative Ansätze, aktuelle Entwicklungen und Ergebnisse in Forschung und Lehre sind der zweite Themenschwerpunkt des Workshops.
- Die Symbiose aus traditionellen und mediengerechten, innovativen Lehr-/Lerninhalten und ihre Nutzung in unterschiedlichen Formen des Lehr-/Lernprozesses (Präsenz, Remote, Blended etc.) stellen einen dritten Schwerpunkt des Workshops dar. Sie werden heute nicht mehr nur lokal an Hochschulen entwickelt und vermittelt. Auch die – oftmals internationale – Übertragung und Anpassung der Inhalte unter Nutzung modernster Medien spielt im Zuge der Globalisierung eine wichtige Rolle. Sie ist die Grundlage für die Förderung und Stärkung der globalen Lehr-/Lern-Community und den akademischen Austausch. Allerdings verlangen gerade der internationale Charakter einer derartigen Gemeinschaft sowie die zunehmende Nutzung verschiedener Medien und Plattformen neue Lösungen an traditionellen Bildungseinrichtungen.
Die Autoren der angenommenen Beiträge werden ihre Fachvorträge zu aktuellen Entwicklungen, Herausforderungen und Trends zu den Themen IT-Infrastrukturen, Organisationsstrukturen und Lehr-/Lerninhalte für zukunftsorientierte Bildungseinrichtungen im Rahmen des Workshops halten. Zu ausgewählten Themen werden einige Autoren um die vorzeitige Aufzeichnung ihrer Beiträge gebeten. Die Aufzeichnungen werden den Workshop-Teilnehmern im Vorfeld zur Verfügung gestellt. Somit wird – neben klassischen Vorträgen – für einzelne Themenbereiche die Diskussion in den Vordergrund gestellt.
Beiträge, die im Rahmen des Workshops vorgestellt werden, umfassen die folgenden Themen, sind aber nicht auf diese beschränkt:
- innovative Ansätze zur Optimierung des digitalen Campus- und Ressourcen-Management
- aktuelle Ansätze, neue Szenarien und Entwicklungen im Bereich webbasierter Lehr-/Lernmanagementsysteme
- innovative Methoden zur IT-basierten Gestaltung und Verwaltung von Dienstportfolios
- weitreichende Konzepte und Ansätze für effiziente IT-gestützte Support-Strukturen
- zukunftsfähige Strategien für die kooperative IT-Versorgung für Hochschulen
- virtualisierte Lehr- und Forschungsumgebungen
- Forschungsdatenmanagement und Forschungsinformationssysteme
- mobilitätsakzentuierte Modelle und Verfahren zur Organisation optimierter Lehr-/Lernprozesse
- Architekturen und Infrastrukturen für neuartige Formen multimedialer Lehr-/Lernszenarien
- Öffnung der Hochschule, Open Access, Open Educational Ressources
Gesucht werden sowohl wissenschaftlich fundierte Beiträge als auch Best-Practice-Beispiele und Fallstudien.